Bildersturm Reformationszeit

Bildersturm Reformationszeit

Frage: Was bedeutet der Begriff „Bildersturm“ im Reformationszeitalter?


1) Zerstörung religiöser Bilder und Altäre
Der Begriff „Bildersturm“ bezeichnet die gewaltsame Zerstörung religiöser Bilder, Altäre und anderer Kunstwerke, die in Kirchen und Klöstern im Zuge der Reformation in Europa stattfand. Im 16. Jahrhundert lehnten Reformatoren wie Martin Luther und Johannes Calvin den Gebrauch von Heiligenbildern ab, da sie als Ablenkung von der wahren Gottesverehrung angesehen wurden. Diese Zerstörungen fanden besonders während des „Bildersturms“ von 1522–1524 statt, als protestantische Reformatoren in vielen Gebieten Europas Kirchen und Klöster entweihten, um die Bilder als „heidnisch“ oder „idolatär“ zu beseitigen.
2) Die Einführung von Bildnissen in der Bibel
Die Einführung von Bildnissen in der Bibel war nicht das Ziel der Reformation. Im Gegenteil, Reformatoren forderten die Abschaffung von religiösen Darstellungen in Kirchen, um die Menschen zu einer direkteren Beziehung zu Gott ohne Vermittlung durch Bilder oder Heilige zu ermutigen. In der katholischen Kirche hingegen wurde der Gebrauch von religiösen Darstellungen als Teil des Glaubensverständnisses beibehalten. Die Reformation war in dieser Hinsicht ein Rückschritt zu einer Bilderscheu in der religiösen Praxis.
3) Die Erlaubnis zur Darstellung von Heiligen
Die Erlaubnis zur Darstellung von Heiligen war eine Praxis, die insbesondere in der katholischen Kirche eine lange Tradition hatte. Während der Reformation jedoch setzten sich viele protestantische Reformer gegen die Verehrung von Heiligenbildern und die Darstellung von Heiligen ein, da sie diese als Götzenverehrung betrachteten. Der Begriff „Bildersturm“ ist also eher eine Ablehnung und Zerstörung dieser Bilder als eine Genehmigung ihrer Darstellung.
4) Die Entfernung von Skulpturen aus Kirchen
Obwohl der Bildersturm auch die Zerstörung von Skulpturen und anderen Kunstwerken in Kirchen umfasste, war der Begriff selbst nicht auf Skulpturen beschränkt, sondern vielmehr auf alle Arten von religiösen Darstellungen und Bildern. Der Bildersturm war ein umfassender Angriff auf die Darstellung von Heiligen und heiligen Szenen in der religiösen Kunst, und zwar sowohl in Form von Gemälden als auch von Skulpturen und Altären.

Sie müssen Javascript aktivieren, um die Antworten der Frage nicht zu sehen.

Andere Frage anzeigen: Beruf Analyse Materialien.

Tipp: Verbergen Sie die Antworten: Benutzen Sie die Quiz-Funktion. So vermeiden Sie doppelte Fragen und haben mehr Einfluss auf die angezeigten Fragen.